VW setzt sich durch: Verkaufsverbot für ID.6 in Deutschland bleibt bestehen
Lesedauer: 2 MinutenEin Gebrauchtwagenhändler hatte auf eigene Faust aus China einige ID.6 gekauft, doch VW versagte den Weiterverkauf in Deutschland. Nun hat auch ein Oberlandesgericht VW Recht gegeben. <! – more – >
Ein Gebrauchtwagenhändler darf den ID.6 nicht aus China importieren und in Deutschland weiterverkaufen. Nachdem VW schon einmal einen juristischen Streit gewann, ist nun auch vom Oberlandesgericht Hamburg ein gleichlautenden Spruch gekommen.
Der Verkauf des für den chinesischen Markt konzipierten VW ID.6 bleibt in Deutschland weiterhin untersagt.
Der Gebrauchtwagenhändler Gregory Brudny hatte versucht, 22 ID.6 in Deutschland zu vertreiben. Volkswagen reagierte prompt auf diesen Versuch und erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen den Händler, die den Verkauf untersagte und zur Beschlagnahmung der Fahrzeuge führte. Brudny beharrte auf seinen Eigentumsrechten, zu denen auch der Weiterverkauft gehört. Eine Einstweilige Verfügung stoppte den Händler. Ihm droht auch, dass die Fahrzeuge verschrottet werden müssen.
Volkswagen pochte auf seine Markenrechte und betonte, dass allein der Konzern entscheiden dürfe, ob und wann ein Modell wie der ID.6 in Europa eingeführt werde.
Komplexe rechtliche Lage im internationalen Autohandel
Die Entscheidung des OLG Hamburg, die Berufung des Händlers zurückzuweisen, zeigt die Komplexität der rechtlichen Situation im internationalen Autohandel. Es geht dabei nicht nur um den konkreten Fall, sondern auch um die Signalwirkung für den gesamten Markt.
Das Hauptsacheverfahren ist noch am Landgericht Hamburg anhängig, so dass die einstweilige Verfügung gegen Brudny weiter bestehen bleibt. Der Verhandlungstermin steht nach einem Bericht der Automobilwoche für die Hauptsache steht noch aus.
Der ID.6 scheint in Europa keine Zukunft zu haben. Zwar gab es Gerüchte, dass VW 15.000 ID.6 nach Europa importieren würde, doch das hat sich nicht als wahr herausgestellt. Der ID.6, der im April 2021 präsentiert wurde, bleibt vorerst ein exklusives Angebot für chinesische Kunden.
Die Auseinandersetzung zwischen VW und Brudny zeigen die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung des Automarktes ergeben. Während Hersteller versuchen, ihre Markenrechte und Vertriebsstrategien zu schützen, sehen unabhängige Händler Geschäftsmöglichkeiten in der Erschließung neuer Märkte.
Der ID.6 ist das geräumigste Modell der Serie und bietet eine Reichweite von bis zu 588 km gemäß dem China-New European Driving Cycle. Das Fahrzeug ist mit zwei verschiedenen Akkus erhältlich, die einen Netto-Batterie-Energie-Inhalt von 58 kWh bzw. 77 kWh aufweisen. Das kleinere Modell hat eine Reichweite von 436 km. In der Allradvariante 4Motion beschleunigt das Fahrzeug in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.