Nickel und Neon: Rohstoffe für Elektroautos gehen aus
Lesedauer: 2 MinutenDie Fahrzeugindustrie ist auf Rohstoffe aus Russland und der Ukraine angewiesen – und der Krieg sorgt für Lieferengpässe.
Bei Elektroautos und anderen Fahrzeugen könnte sich bald ein Rohstoffmangel einstellen, berichtet die Tagesschau unter Berufung auf mehrere Experten. Elektroautos könnten teurer werden oder später ausgeliefert werden.
Neben Kabelbäumen, die auch in anderen teilen der Welt gefertigt werden, sind es besonders Rohstoffe wie Palladium, Nickel und Neon, die knapp werden, warnt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Studie (PDF). Wenn die Engpässe länger andauern, weil Ersatz nur begrenzt mobilisiert werden kann, „drohen anhaltende Produktionsausfälle in der deutschen Wirtschaft.“
Die Preise für Metalle wie Nickel, Lithium, Palladium und andere sind massiv angestiegen. Besonders die Versorgung mit Nickel sorgt für Kopfschmerzen, da das Material in Akkus, Stahl und Magneten und in der chemischen Industrie zum Einsatz kommt. Russland ist drittgrößter Nickel-Produzent der Welt.
Aber auch Preise für andere Metalle wie Lithium sind massiv gestiegen, Palladium mit eingeschlossen. Letzteres wird als Katalysator verwendet, was die Produktion von Hybrid-Autos betrifft. Russland ist der Hauptlieferant für Europa, und das Land liefert 37 Prozent der weltweiten Produktion.
Auf dem Weltmarkt ist die Ukraine führend bei der Produktion von Neon. Das Edelgas kommt zu 70 Prozent aus der Ukraine und ist im Laser-Bereich unabdingbar und diese Laser werden unter anderem im Bereich Halbleiter-Produktion eingesetzt.
Northvolt-CEO Carlsson rechnet mit einer kurzfristigen Abkühlung des E-Auto-Booms aufgrund steigender Akku-Preise. Man sehe aber, „dass die Nachfrage ungebrochen stark ist“, betont der Manager gegenüber dem Handelsblatt. Langfristig, so Carlsson, werden die Preise weiter sinken. Northvolt gab Mitte März 2022 bekannt, eine Akkufabrik im norddeutschen Heide zu bauen. Mit einer Kapazität von rund 60 Gigawattstunden sollen 2025 die ersten Akkus vom Band laufen. Die Investitionen schätzt das Unternehmen auf rund vier Milliarden Euro. Unterstützung komme dabei auch von der Bundesregierung.
Bild: Nickel(III) antimonide/ Alchemist-hp/ CC BY-SA 3.0 de